
Aluminium-Brandschutztüren und -fenster – Gesetzliche Anforderungen, Auswahl, Anwendungen
Aluminium-Brandschutztüren und -fenster spielen eine Schlüsselrolle für den Brandschutz von Gebäuden. Dank der Langlebigkeit, Ästhetik und Leichtigkeit von Aluminium erfreuen sich diese Konstruktionen im modernen Bauwesen zunehmender Beliebtheit. Im Folgenden stellen wir aktuelle gesetzliche Anforderungen, Auswahlgrundsätze und konkrete Anwendungsbeispiele in verschiedenen Einrichtungen vor.
Geltende Rechtsvorschriften – Basisgesetze und Normen
Für feuerfeste Türen und Fenster gelten in Polen unter anderem folgende Bestimmungen:
- Verordnung des Ministers für Infrastruktur (Gesetzblatt von 2019, Pos. 1065) – „Technische Anforderungen an Gebäude und deren Standort“;
- Brandschutzgesetz (Gesetzblatt 2021, Pos. 869);
- Europäische Normen:
- PN-EN 13501-2:2016 – Brandklassifizierung von Bauprodukten;
- PN-EN 1634-1:2014 – Feuerwiderstandsprüfungen für Türen und Öffnungsverschlüsse;
- PN-EN 1364-1:2015 – Feuerwiderstandsprüfungen für nichttragende Elemente.
Feuerwiderstandsklassen von Aluminiumtüren und -fenstern
Brandschutztüren und -fenster werden klassifiziert nach:
- E (Feuerdichtheit) – verhindert das Durchdringen von Flammen und heißen Gasen,
- I (Brandschutzisolierung) – Begrenzung des Temperaturanstiegs auf der unbeheizten Seite,
- W (Begrenzung der Wärmestrahlung) – Reduzierung der Wärmestrahlung.
Die am häufigsten verwendeten Klassen für Aluminium: EI30, EI60, EI120 (30, 60 oder 120 Minuten Schutz).
Grundsätze für die Auswahl von Brandschutztüren und -fenstern
Auswahl der Struktur je nach Standort:
- Brandabschnitte: Türen in Wänden, die Brandabschnitte trennen, müssen eine EI-Klasse aufweisen, die nicht niedriger ist als die der Wand.
- Fluchtwege: Die gängigsten Mindestanforderungen sind EI30 und Rauchdichtheit Sa oder Sm.
- Tragende Wände: Türen mit einem Feuerwiderstand, der dem der Wand entspricht (in der Praxis ist EI = REI der Wand, außer in einigen Fällen – siehe Erklärung am Ende).
- Öffnungsweite und -richtung: Nottüren müssen sich in Fluchtrichtung öffnen lassen und eine den Evakuierungsnormen entsprechende Weite aufweisen.
Rauchdichtheit – eine wichtige Ergänzung zum Brandschutz
Im Brandfall stellt Rauch die Hauptgefahr auf Fluchtwegen dar. Daher müssen Brandschutztüren zunehmend auch Anforderungen an die Rauchdichtheit erfüllen:
- Sa (rauchdicht bei Umgebungstemperatur)
- Sm (Rauchdichtheit bei erhöhter Temperatur von 200°C)
Müssen Türen in Fluchtwegen immer die Feuerwiderstandskriterien EI erfüllen?
Muss jede Nottür der EI-Klasse entsprechen?
- Nicht jede Notausgangstür muss über eine EI-Klassifizierung verfügen, aber wenn sie sich in einer feuerbeständigen Trennwand befindet, dann ja.
- In den Vorschriften heißt es eindeutig:
- Türen in Rettungswegen müssen ausreichend breit sein, nach außen öffnen und leicht zu öffnen sein (z. B. Anti-Panik-Griffe).
- Die Klasse EI ist nur erforderlich, wenn die Tür auch als Brandschutz (Zonen- oder Rauchschutz) dient.
- Beispiel:
- Eingangstür zu einem rauchbelüfteten Treppenhaus muss über EI + Sa verfügen.
- Türen zur Außenseite des Gebäudes im Erdgeschoss – müssen nicht über EI verfügen.
Ist es in bestimmten Situationen (z. B. bei Türen oder Schaufenstern, die in Trennwänden der Klasse REI eingebaut werden) erforderlich, für diese Elemente eine Feuerwiderstandsklasse EI festzulegen, die höher ist als die Feuerwiderstandsklasse der Trennwand, in die sie eingebaut werden?
Ist es möglich, dass EI-Türen eine höhere Klasse haben als der REI der Trennwand?
- Ja, solche Fälle kommen vor.
- Dies ergibt sich aus der Norm PN-EN 13501-2 und der Logik der Brandprüfungen:
- Eine tragende Wand wird als REI geprüft, da ihre Tragfähigkeit (R) geprüft wird.
- Türen sind keine tragenden Elemente, daher wird nur die EI-Prüfung durchgeführt.
- Da Türen normalerweise die schwächste Stelle einer Trennwand sind, wird oft angenommen, dass Türen einen EI-Wert aufweisen sollten, der der REI-Klasse der Wand entspricht oder höher ist (aufgrund des höheren Risikos eines Verlusts der Dichtheit und Isolierung an der Schnittstelle zwischen Tür und Trennwand).
- Praxisbeispiel:
- Wand REI 60 - Tür EI60 (min.)
- REI 120-Wand – EI120-Tür (manchmal wird konstruktionsbedingt eine höhere Klasse gewählt, um die Sicherheit zu erhöhen, z. B. in Krankenhäusern oder Industriehallen).
Wichtige Anmerkung zu EI- und REI-Klassen
- Nicht alle Notausgangstüren müssen der EI-Klasse entsprechen, wenn sie nicht als Brandschutz dienen.
- Türen in Trennwänden der REI-Klasse haben normalerweise eine EI-Klasse, die der REI-Klasse der Trennwand entspricht (z. B. REI60 – EI60-Türen).
- In der Konstruktionspraxis werden EI-Türen manchmal höher gewählt als die REI-Trennwandklasse, um die Sicherheit zu erhöhen, insbesondere in Hochrisikoeinrichtungen (Krankenhäuser, Lagerhallen für Gefahrenstoffe, große Einkaufszentren).
In den meisten Fällen sind in Fluchtwegen Türen der Klasse EI30-Sa oder EI60-Sa erforderlich.
Anwendungsbeispiele in verschiedenen Gebäudetypen
Gebäudetyp |
Anwendung |
Normalerweise erforderlicher Kurs |
Mehrfamilienhäuser |
Treppenhäuser, Keller, Tiefgaragen |
EI30-Sa |
Bürogebäude |
Flure, Notausgänge, Zonentrennungen |
EI30-Sa, EI60-Sa |
Hotele |
Flure, Räume, Fluchtwege |
EI30-Sa oder EI60-Sa |
Einkaufszentren |
Trennung von Gewerbegebieten, Fluchtkorridore |
EI60-Sa, EI120 |
Krankenhäuser |
Funktions-, Evakuierungs- und Brandschutzabtrennungen |
EI60-Sa, manchmal EI120 |
Lager- und Produktionshallen |
Zonentrennung, Kommunikationswege |
EI120 |
Funktion von Brandschutztüren in Fluchtwegen
Brandschutztüren in Fluchtwegen:
- Sie gewährleisten die sichere Evakuierung von Menschen,
- Sie trennen den Brandherd von Evakuierungszonen,
- Sie begrenzen den Durchgang von Rauch,
- Sie schützen Verkehrswege vor hohen Temperaturen,
- Sie sind ein Element des aktiven Brandschutzmanagements von Gebäuden.
Montage und Zertifizierung
Um die volle Feuerbeständigkeit zu gewährleisten, müssen alle Brandschutztüren und -fenster von zertifizierten Vertragspartnern gemäß den Richtlinien des Herstellers installiert werden.
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